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BMI unterschätzt stark das wahre Ausmaß von Fettleibigkeit
Eine neue Studie legt nahe, dass der Body-Mass-Index (BMI) das wahre Ausmaß von Fettleibigkeit bei Erwachsenen erheblich unterschätzt:
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Die Forschungsergebnisse verdeutlichen die Mängel des BMI und unterstreichen die Notwendigkeit, zusätzliche Maßnahmen zur Beurteilung von Fettleibigkeit heranzuziehen.
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Die Studie ergab, dass doppelt so viele Erwachsene als fettleibig eingestuft wurden, wenn ihr Körperfettvolumen mittels DEXA-Scan (Dual-Energy-X-Ray-Absorptiometrie) gemessen wurde, im Vergleich zur Bewertung anhand des BMI. Dieser Befund verdeutlicht, dass der BMI allein nicht ausreicht, um Fettleibigkeit korrekt zu beurteilen.
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Dr. Aayush Visaria von der Rutgers Robert Wood Johnson Medical School in New Brunswick, New Jersey, betonte, dass der BMI durch andere Maßnahmen zur Beurteilung von Fettleibigkeit ergänzt werden sollte. Dazu könnten beispielsweise bioelektrische Impedanzwaagen gehören, die einen kleinen elektrischen Strom verwenden, um eine bioelektrische Impedanzmessung des Körperfettanteils vorzunehmen. Dr. Visaria erklärte, dass der DEXA-Scan für die Untersuchung der Fettleibigkeit in der Routinepraxis nicht praktikabel oder kosteneffektiv sei.
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Die American Medical Association empfiehlt in einer neuen Richtlinie, den BMI in Verbindung mit anderen validen Risikomaßen wie viszeralem Fett, dem Körperadipositasindex, der Körperzusammensetzung, dem relativen Fettanteil, dem Taillenumfang und genetischen/metabolischen Faktoren zu verwenden.
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Die Ergebnisse zeigten, dass der DEXA-Scan bei 74 % der Teilnehmer Fettleibigkeit basierend auf dem Körperfettgehalt feststellte, während der BMI nur bei 36 % der Teilnehmer Fettleibigkeit anzeigte.
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Die Studie zeigt zudem, dass der Anteil der nicht erkannten Fettleibigkeit bei Personen hispanischer oder asiatischer Herkunft am höchsten war. Bei beiden Gruppen wurde bei Personen mit einem normalen BMI eine Fettleibigkeit von 49 % mittels DEXA-Scan festgestellt.
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Bei Frauen wurde die Fettleibigkeit am häufigsten übersehen, mit einer Prävalenz von 59 % bei Frauen mit einem normalen BMI.
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Die Studie wurde nicht kommerziell finanziert, und Dr. Visaria gab an, keine relevanten finanziellen Beziehungen zu haben.
Quelle: ENDO 2023. Abstract OR10-01. Vorgestellt am 16. Juni 2023.
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