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Fluorchinolon-haltige Antibiotika

Wir möchten Sie über die Verwendung von Antibiotika informieren, die Fluorchinolone enthalten:
 
- Diese Antibiotika können schwerwiegende und möglicherweise irreversible Nebenwirkungen verursachen. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2019 die Verwendung dieser Antibiotika eingeschränkt.

- Aktuelle Studiendaten deuten jedoch darauf hin, dass Fluorchinolone trotz der Einschränkungen weiterhin außerhalb der empfohlenen Anwendungsgebiete verschrieben und angewendet werden.

- Fluorchinolone sind eine Gruppe von Antibiotika, die zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden. Sie werden sowohl systemisch als auch inhalativ angewendet. Einige der gängigen Fluorchinolone sind Ciprofloxacin, Delafloxacin, Levofloxacin, Moxifloxacin, Norfloxacin und Ofloxacin.

- Es ist wichtig zu beachten, dass Fluorchinolone nur in bestimmten Fällen verschrieben werden sollten und nicht für leichte oder mittelschwere Infektionen wie Pharyngitis, Tonsillitis, akute Bronchitis oder unkomplizierte Zystitis verwendet werden sollten. Auch bei nicht-bakteriellen Infektionen wie chronischer Prostatitis oder zur Prävention von Reisediarrhö sollten diese Antibiotika vermieden werden.

- Wenn Sie Fluorchinolone verschrieben bekommen, sollten Sie besonders vorsichtig sein, wenn Sie Kortikosteroide einnehmen, älter sind, eingeschränkte Nierenfunktion haben oder ein Organtransplantat erhalten haben. Es besteht ein erhöhtes Risiko für Tendinitis und Sehnenruptur.

- Es ist wichtig, dass Sie über das Risiko aufgeklärt werden und bei den ersten Anzeichen von Nebenwirkungen einen Arzt aufsuchen, bevor Sie die Behandlung fortsetzen.

- Einige der möglichen Nebenwirkungen von Fluorchinolonen sind Tendinitis, Sehnenruptur, Arthralgie, Schmerzen in den Extremitäten, Gangstörungen, Neuropathien mit Parästhesien, Depressionen, Fatigue, Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Psychosen, Schlafstörungen und Beeinträchtigung der Sinne (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen). Sehnenschäden können innerhalb von 48 Stunden auftreten oder mit einer Latenz von einigen Monaten nach Beendigung der Behandlung.

- Wir möchten Sie auch darauf hinweisen, dass es ein Risiko für Aortenaneurysmen/-dissektionen sowie Herzklappenregurgitation/-insuffizienz gibt. Wenn Sie ein Risiko für diese Erkrankungen haben, sollten Sie Fluorchinolone nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung einnehmen.

- Es ist wichtig, dass Sie sich bewusst sind, dass Fluorchinolone nur in den zugelassenen Indikationen und nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung verschrieben werden sollten.

 

- Sie sollten systemisch und inhalativ angewendete Fluorchinolone nicht einnehmen:
 

  • Falls Sie zuvor schwerwiegende Nebenwirkungen im Zusammenhang mit einem Chinolon- oder Fluorchinolon-haltigen Antibiotikum hatten.

  • Zur Behandlung nicht schwerer oder selbstlimitierender Infektionen (z. B. Pharyngitis, Tonsillitis, akute Bronchitis).

  • Zur Behandlung leichter oder mittelschwerer Infektionen (einschließlich unkomplizierter Zystitis, akuter Exazerbation einer chronischen Bronchitis und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung, akuter bakterieller Rhinosinusitis, akuter Otitis media), es sei denn, üblicherweise empfohlene Antibiotika werden als ungeeignet erachtet.

  • Bei nicht-bakteriellen Infektionen (z. B. nicht bakterielle [chronische] Prostatitis)

  • zur Prävention von Reisediarrhö oder rezidivierenden Infektionen der unteren Harnwege.

 

 

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